Kitas

Kita Oranienstraße 

verkürzt aus: Wir machen unseren Garten schöner – Pfefferwerk Blog/ Ursula Trüper, Sprachförderkraft November 23, 2017

 

Zuerst war es nur so eine Idee. Das Außengelände unserer Kita in der Oranienstraße 56 ist sehr klein und entsprechend stark genutzt. Es war an der Zeit, das Außengelände neu zu gestalten. Wir Erzieher/innen wollten die Eltern ermutigen, sich stärker in den pädagogischen Alltag der Kita einzubringen. Wir wollten die Kinder ermutigen, auch mitzuentscheiden. Und nicht zuletzt sollte das gemeinsame Projekt der Sprachförderung dienen: Ungefähr die Hälfte der Kinder sind unserer Kita ist nicht-deutscher Herkunftssprache. So starteten wir im Mai 2016  gemeinsam mit dem Projekt  »Erlebnisräume« und dem Kinder- und Jugend-Beteiligungsbüro Friedrichshain-Kreuzberg  unser Gartenverschönerungsprojekt. das Geld kam aus Mitteln des Bezirks (Sachmittel für das Ehrenamt) und von »Grün macht Schule (Kitaprogramm)«, .

PLANEN

Zuerst  wurde das Projekt in einer Dienstberatung den Kolleg/innen vorgestellt. Dann gab es dazu einen Elternabend. Am Schluss haben wir eine Planungsgruppe gebildet, die aus der Leitung, Eltern, drei Erzieher/innen, dem Hausmeister und mir als Sprachförderkraft bestand. Außerdem gehört die Landschaftsplanerin vom PROjekt Erlebnisräume/ GSJ gGmbH dazu. Sie half bei der Planung, beim Stellen von Anträgen und auch bei der Durchführung.Der werkmeister der Erlebniswerkstatt/ GSJ gGmbH ist der Bauleiter bei den Eltern-Kind-Hauismeister-Erziehr*innen-Baustellen. Gleichzeitig gründeten die Eltern den schon lang geplanten Kita-Förderverein, damit sie Anträge auf Fördermittel stellen können.

WÜNSCHEN und MODELLE BAUEN

Um uns Ideen zu holen, haben die älteren Kinder der Kita im Frühsommer 2016 einige interessante Spielplätze besucht und Ideen gesammelt, wie sie den Garten in der Kita umgestalten können.

Im Juni 2016 bastelten die Kinder in einer Planwerkstatt Modelle, wie ihr Wunschgarten aussehen soll. Die ganze Aktion dauerte zwei Stunden und es war eine Freude zu erleben, wie konzentriert die Kinder an ihren Modellen gearbeitet haben. Manche haben alleine gearbeitet, andere haben ein gemeinsames Modell gebaut. Dabei mussten sie sich gut absprechen (Sprachförderung!). Am Schluss wurden alle Modelle auf einem Tisch in der Mitte ausgestellt, und jedes Kind erzählte, was es gebaut hat (Sprachförderung!!). Für jedes Modell gab es Applaus.

ABSTIMMEN

Dann wurden die Modelle im Eingangsbereich der Kita ausgestellt. Alle Kinder auf konnten zwei großen Plakaten abstimmen, welche Gartenidee ihnen am besten gefällt. Jedes Kind bekam drei Punkte, die Mädchen rote und die Jungen grüne. Es war uns wichtig, dass die Wünsche von Mädchen und die von Jungen gleichermaßen zum Zug kamen. Die Kinder waren mit großem Ernst dabei. Es gab viele Besprechungen und Diskussionen.

Auch die Eltern waren  dran. Die Punkte der Eltern wurden einfach gezählt, die der Kinder doppelt. Sie hätten die Kinder also nicht überstimmen können. Aber die meisten Eltern hatten sich sowieso von ihren Kindern »beraten« lassen und ihre Punkte genau dahin geklebt, wo ihre Kinder es sich gewünscht haben.

UMSETZEN

Bevor wir mit der eigentlichen Gartenumgestaltung anfingen, haben wir noch 2016 erst mal unseren Versteckbusch gerettet. Diesen Busch lieben alle Kinder sehr und kletterten daher oft darin herum, was jedoch nicht gut für die Wurzeln ist. Deshalb wurde in einer ersten Aktion ein Steg durch den Buschgebaut, der jetzt die Wurzeln schützt. Viele Kinder und mehrere Eltern waren beteiligt.

Die Kinder haben sehr ernsthaft mitgearbeitet. Am Tollsten fanden sie das Bohren mit der Bohrmaschine und das Schrauben mit dem Akkuschrauber – auch die Mädchen. Damit alle mal dran kommen und niemand in den Bohrer geschubst wird, haben sie sich ganz diszipliniert  in einer Reihe angestellt. Außerdem wurde ein Platz für das Freiluft-Sofa vorbereitet, das sich die Kinder gewünscht hatten. Mittags gab‘s ein gemeinsames  Bauarbeiteressen für Alle, die mitgemacht haben.

Im November 2016 wurde weitergebaut. Aus alten Paletten entstand das schon lange gewünschte Freiluftsofa.

Nach einer Pause ging es dann erst im Sommer 2017 weiter. Wir bauten Hochbeete und haben die Rinde von den Robinienstämmen entfernt. Nach den Sommerferien haben wir Blumen in unsere Pflanzkästen gepflanzt und Tulpenzwiebeln gesteckt. Außerdem haben wir in eine bisher nicht genutzte Ecke des Gartens Balancierstangen und einen  »Stöckerwald« eingebaut.

ZWISCHENBILANZ

Bei sämtlichen Aktivitäten ist viel erklärt, diskutiert, besprochen worden – das Ganze war ein einziges riesiges Partizipations- und Sprachförderprojekt.  Nicht nur die Kinder, sondern auch die beteiligten Eltern waren begeistert von der Aktion und möchten in Zukunft weiter mitarbeiten. Gleichzeitig entstanden durch sie neue Ideen für den Kita Alltag:  Zum Beispiel soll es ein regelmäßiges Elterncafé geben. Mit unserer Gartenumgestaltung sind wir noch nicht ganz fertig. Aber im nächsten Jahr geht’s weiter!

Anmerkung 2018: Jetzt steht ein Stangenwald und ein Podest, ein Balancierparcours und ein Tunnel aus Rankpflanzen sind in Arbeit.

 

Unser Angebot

Wir bieten

Beratung und Information  zu den Themen

  • Kinder- und Jugendbeteiligung im Freiraum: Kitafreiflächen, Schulhöfe und Schulgärten, Spielplätze und Naturerfahrungsräume, Jugentreffpunkte, Sportflächen
  • Gestaltung und Bau von Elementen für Innen- und Außenflächen mit Kindern, Jugendlichen und engagierten Erwachsenen, …

Durchführung von Planwerkstätten, Workshops und „Planungspartys“

Planung, Materialbeschaffung und Koordination kleinerer Bauprojekte mit Eltern-Kind- und/ oder Beteiligung Jugendlicher, junger Erwachsener